Berlin2Shanghai

Unser Mission Statement

“Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.”
Alexander von Humboldt

Wie für Alexander von Humboldt, ist Abenteuer für uns mehr, als sich mit einer Machete durch den Dschungel zu schlagen. Es geht um Verständnis, Verstehen, darum das beste zu geben. Es geht nicht darum, was man macht, sondern wie!

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Zwei nach Shanghai – Equipment

Ausrüstung

Nachdem wir schon sehr oft nach unserer Ausrüstung gefragt wurden, haben wir es nun endlich geschafft, eine Liste zu erstellen und sie hier zu veröffentlichen. Die Liste beinhaltet alles, was aus unserer Sicht für unsere Tour wichtig war, aber  lässt sich sicherlich nicht 1:1 auf andere Touren übertragen – wichtig ist wie immer, dass man damit selbst Erfahrungen macht, bevor man sich in zu extreme Gebiete wagt.

Fahrräder:

  • Fahrrad:
    • Wir hatten das Silkroad von tout terrain
    • Die Schaltung von Rohloff, hat bis 100.000 km Garantie, und ist wirklich unverwüstlich! Schont auch die Kette (ca. 10.000 km mit einer Kette und einem Ritzel)
    • Bremsen würden wir V-Breaks empfehlen, also keine Scheibenbremsen, weil die im Notfall einfacher zu ersetzen sind, auch wenn Scheibenbremsen deutlich bequemer sind und dosierteres Bremsen zulassen
    • Beleuchtung: Stirnlampe und Rückleuchte, mit Akku betrieben
    • Wir empfehlen Rennradlenker, man hat einfach sehr viele Möglichkeiten umzugreifen, um die Handgelenke abwechslungsreich zu belasten
    • Reifen: Schwalbe Marathon Plus (Plus muss sein!)
    • Tretlager sollten von der Form keine zu speziellen sein, die muss man überall kaufen können: An der Qualität aber auf keinen Fall sparen (die besten: Chris King)
    • Felgen mit 36 Speichen geöst, Hohlkammer, Alu
    • Pedale: Mit Klick-Pedalen hat man im Grunde immer ein extra Paar Schuhe dabei, es gibt zwar auch Trekking-Schuh / Fahrrad-Schuh-Mischungen, aber das ist halt immer ein Kompromiss. Kauft euch lieber gute Treekingschuhe und Körbchen, dann kann man auch mal weitere Strecken laufen. Darauf achten, dass die Schuhe nicht zu “hoch” sind, sonst passen sie nicht in die Körbchen. Knöchel müssen frei liegen. Kein zu tiefes Profil, sonst bleibt man auf der Pedale hängen und kommt schlecht aus den Körbchen raus. Am besten ausprobieren
    • Federgabel auf keinen Fall, es sei denn man will wirklich viel offroad fahren. Federgabeln nehmen einem viel Energie, weil sie die Kraftübertragung dämpfen. Es gibt auch Federgabeln die man ein- und ausschalten kann, aber die sind teuer und wiegen halt auch mehr
    • Falls das Fahrrad von tout terrain zu teuer ist, auf jeden Fall auf Folgendes achten: Es sollte kein Alu-Rahmen sein, der geht zu schnell kaputt (eine Delle und er ist futsch) und ist zu statisch / keine Flexibilität. Wichtig ist:
      • 26-Zoll-Reifen (stabiler und besser zu ersetzen)
      • guter Sattel! (Brooks ist super, muss man aber ca. 500 km schmerzhaft einfahren, danach der beste Sattel auf dem Markt, ansonsten einen eher schmalen, aber weichen Sattel)
      • Schaltung sollte nach Möglichkeit eine Nabenschaltung sein, ist gerade bei viel Sand und Dreck wirklich eine sehr große Erleichterung (Rohloff Speedhub 500/14)
      • Gepäckträger sollte entweder verschweißt oder speziell für viel Gepäck konstruiert sein (tout terrain ist verschweißt und aus Edelstahl gegen Rost an den Abriebstellen)
      • Aber: Man kann das Ganze auch mit einem 3-Gang-Hollandrad machen, wenn man die Zeit hat: Am wichtigsten ist, dass du ein Rad hast, für das du überall Ersatzteile bekommst, und dass du die Schwächen deines Rades kennst
    • Hupe oder laute Klingel
    • Schnellspanner an den Rädern
    • Abstandhalter-Fahne ca. 1 m
    • Handyhalterung (wasserdicht)
    • Lenkertasche für Kamera, Geldbeutel etc.
    • Tacho mit Temperaturanzeige
    • Musikanlage, wenn man will (kleine Aktivboxen USB)
    • Getränkehalter: Einer reicht, wenn man Kanister für den Wassertransport hat (je nach Strecke bis zu 20 Liter pro Person): Faltkanister sind praktisch
    • Helm mit Helm-Rückspiegel!!!
  • Werkzeug
    • Das tout terrain Silkroad lässt sich fast komplett mit einem Imbus reparieren. Unbedingt einen Ersatz mitnehmen, sonst ist man aufgeschmissen
    • Grundsätzlich lässt sich für schwere Improvisationen immer eine Rohrzange empfehlen (kann man als Hammer, Zange, Hebel, Nieten etc. gebrauchen)
    • Schweizer Taschenmesser
    • Buschmesser zum Holz kleinmachen oder auch als Werkzeug
    • Öl, aber darauf achten, dass man in sandigen Gegenden die Kette ohne Öl fährt, weil diese sich sonst zusetzt und genau das Gegenteil erreicht wird
    • Kettenwerkzeug
    • klassisches Flickzeug (Aufkleber halten nicht durch)
    • Ansonsten musst du je nach Ausrüstung entsprechendes Werkzeug mitnehmen
  • Ersatzteile
    • Grundsätzlich: Ersatzteile kann man sich auch per Post schicken lassen, wenn man die Zeit hat, darauf zu warten
    • Kette
    • Ritzel: Je nach Antrieb und Strecke. Bei der Rohloff 500/14 kann man das Ritzel wenden und dann nochmal mit einer neuen Kette fahren, man braucht also auf 13.600 km kein neues Ritzel
    • Bunter Mix von Schrauben (M3-M8) plus Muttern zum Improvisieren
    • Stahl-Sägeblatt: wiegt nichts und ist zum Improvisieren sehr nützlich
    • Lenkerband
    • Gartendraht
    • Schnur (Dyneema Seil ist leicht und sehr stabil)
    • Gaffa (das teure Original!!)
    • Ersatzschläuche und Ventile
    • Ersatz-Mantel (1 für 2 Pers. reicht, ist nur, um den Notfall zu überbrücken)
    • Wichtigste Ersatzschrauben, die gehen gerne mal im Sand verloren beim Reparieren

Camping Gear

  • Zelt: Rejka Antao III light, war zwar stabil und dicht, aber hat ´ne scheiß Belüftung, ist aber auch hauptsächlich eine Budgetentscheidung gewesen
    • Features die ein Zelt haben sollte: Leicht, Silikondach, Rip-Stop (reißfest), große Apsis, gute Belüftung und feines Mückennetz (Sandflies), grün (man wird nicht so schnell gesehen). Wenn man Geld hat, sind Hilleberg sicher die Besten. Als Zelt würden wir zu zweit ein 3-Personenzelt nehmen, man braucht bei schlechtem Wetter auch mal was, wo man einen Tag drin verbringen kann. Außerdem muss man Klamotten und Ähnliches manchmal mit ins Zelt nehmen (Tiere, Regen). Wenn man dann zu stark gegen die Zeltwand kommt, wird das Zelt auf Dauer undicht. Tunnelzelt ist grundsätzlich super, nur immer drauf achten: Es muss im Wind stehen, also parallel zur Windrichtung, sonst sind die Windstärkeangaben hinfällig
  • HGI: Hunds-Gewöhnliche-Isomatten! Spart euch die Kosten und die Arbeit und den Stress: Es kommt auf die Isolation an, nicht darauf, weich zu liegen, an das harte Liegen gewöhnt man sich sehr schnell und es spricht eine Menge gegen aufblasbare Matten:
    • Auf einer aufblasbaren Matte kannst du nicht am Feuer sitzen
    • du musst ständig darauf achten, dass sie nicht kaputtgeht
    • man braucht immer Zeit, das Ding aufzublasen und abzulassen
    • Aber am entscheidendsten: Wenn sie kaputt ist, ist sie nicht mehr wert als eine Plastiktüte und das kann in kalten Gegenden wie auf Schnee oder Eis sehr, sehr unangenehm bis lebensgefährlich sein!
  • Schlafsäcke können wir die Deuter Exosphere empfehlen, mit flexiblem Mantel (Stretch), sind sehr bequem und bis -20 Grad Extremtemperatur. Wenn man es sich leisten kann, allerdings lieber mit Daunen, statt mit Kunststoff, ist leichter und wärmer. Muss man jedoch aufpassen: Manche Länder verbieten den Import von tierischem Material!
  • Kochen
    • Benzin oder Hybrid-Kocher für die Technik-Freaks
    • Kerzen, Benzinfeuerzeug, Kamelkacke und einen selbstgebauten Blechofen für die Abenteurer :)
    • ein Topf mit Deckel reicht
    • ein Löffel für 2 Personen reicht
    • Keine Teller
  • Stirnlampen
  • Zeltunterboden für felsige Gegenden
  • Sandheringe
  • Angel mit Haken, falls man weiß wie man angelt und Fisch zubereitet
  • Anti-Insekten-Spray. Wichtig: Muss den Wirkstoff DEET beinhalten, AUTAN hat das größtenteils nicht mehr. Anti Brumm hingegen ist noch sehr wirksam! Ansonsten haben die Bewohner vor Ort oft sehr wirksame Naturmittelchen, weil man für lange Strecken die gesamte Menge oft gar nicht mitnehmen kann

Navigation

  • Papier-Karten, grobe Auflösung reicht meist (1 : 700 000 – 1 : 2 000 000). Genauere Karten sind auch bei der Einreise nach China nicht erlaubt und werden einem an der Grenze abgenommen
  • in Kombination mit SmartPhone und Google Maps sind grobe Karten vollkommen ausreichend
  • Kompass
  • Fernglas / Feldstecher
  • Karten-Abstandsmesser
  • Armbanduhr (dann kann man über den Sonnenstand navigieren wenn alles andere schiefgeht)

Energieversorgung

  • Auf keinen Fall Nabendynamo, wenn man viele Geräte laden muss: Unterm Strich einfach mal durchrechnen, wie viel Ampere man braucht und wie viel man produzieren kann und dann entsprechend für Dynamo oder Solaranlage entscheiden. Bei Naben-Dynamo nie vergessen: Das Ding bremst auch minimal, wenn man nicht lädt, und erst recht, wenn man Geräte lädt.
  • Solarpannel (Tripple Junction Technologie = 3-fache Stärke) von Swiss Solar Charger, hängt aber natürlich stark davon ab, ob man durch eher sonnige oder eher verregnete Länder fährt. So ca. 3-5 Sonnenstunden am Tag braucht man, um einen 21 Ampere Akku zu laden
  • dazu einen Pufferakku, auf keinen Fall den von Swiss Solar Charger, den können wir nicht empfehlen, ging 3-mal kaputt! Erkundige dich nach leistungsfähigen Outdoorakkus (hitzefest, kältefest, wasserfest, USB (5,2 V) + 12 V Ausgang …)
  • unbedingt eine Halterung hinten ans Rad machen, sodass die Anlage im Windschatten ist und den ganzen Tag in der Sonne. Zeltstangen eignen sich als Gerüst
  • Auf jeden Fall für alle Kameras mindestens 3-5 Akkus, das wiegt kaum, und so hat man auf jeden Fall immer für ein paar Tage Saft

Kleidung

  • Grundsätzlich: “Zwiebelschalenprinzip”. Kleidung ist je nach Strecke sehr unterschiedlich, bei uns musste von +50 °C bis -20°C alles abgedeckt sein
  • Wind und regenfeste Radjacke mit Kapuze und längerem Rücken
  • Fleece mit Kragen und Kapuze
  • Mückenfeste Kleidung, wenn möglich (nicht nur wegen “jucken”, sondern gegen Malaria!)
  • Luftiges Hemd mit Kragen für sonnige und heiße Gegenden
  • Funktionsunterwäsche
  • Radlerhosen (2 pro Person)
  • Verlängerungen für die Radlerhose
  • Mütze
  • Handschuhe
  • Sonnenbrille mit mehreren Schutzgläsern in unterschiedlichen Helligkeitsstufen. Man braucht immer eine Brille, auch bei Regenwetter. In hohen Gegenden mit Schnee braucht man eine sehr starke (Schneeblindheit) im Regen eine durchsichtige
  • eine Jeans
  • Mundschutz / Halstuch etc. (www.fabrike.wordpress.com)
  • T-Shirts (ärmelfrei)
  • Schuhe: wie oben beschrieben
  • Der Rest ist sehr individuell, am besten selber ausprobieren auf anderen / kürzeren Touren

 

Ernährung / Wasser

  • Calcium, Magnesium und Vitamintabletten
  • Buch für: “Was kann man aus der Natur essen”, gibt es vieles, z. B. Heuschrecken
  • Compressed Army Cookies für verlassene Gegenden als Notreserve
  • Reis ist sehr leicht und sehr nahrhaft, besonders in Gegenden mit viel Wasser sehr geeignet
  • Aber auch Proteine sind sehr wichtig, also immer darauf achten, dass alles nötige dabei ist (Proteine, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien ect.)
  • Brühwürfel
  • Wasserkanister für bis zu 20 Liter pro Person, am besten in 5 Liter Kanistern
  • Chlor-Tabletten zur Desinfektion (dauert aber bis zu 2 Stunden). Im Notfall ansonsten abkochen oder 2 Stunden in durchsichtiger Flasche in die pralle Sonne stellen, die UV-Strahlen töten die Bakterien ab
  • Rest je nach Person sehr unterschiedlich, am besten ausprobieren auf anderen / kürzeren Touren

 

Medikamente

  • Ein starkes Schmerzmittel sollte man auf jeden Fall dabeihaben
  • Magen/Darm
  • Entgiftung (Kohletabletten)
  • Malaria (je nach Route entweder Prophylaxe oder Medikament bei Erkrankung, beim Arzt erkundigen!)
  • Bepanthen
  • Sonnencreme (BLOCKER!!)
  • leichtes Schmerzmittel
  • Ibuprofen 400 (hilft auch bei Höhenkrankheit bedingt)
  • Wund Antibiotikum
  • Breitband Antibiotikum
  • Verbandszeug
  • Augentropfen (Bei viel Staub und auch trockener Luft/Höhe sind die Augen schnell mal gereizt und trocken)
  • 250 ml H2O2 (Wasserstoff Peroxyd) zur Desinfektion, kann man aber auch weltweit in jeder Apotheke kaufen
  • Bei Medikamenten aufpassen, manches ist in anderen Ländern illegal und als Droge verboten! Vorher informieren
  • Auch die Haltbarkeit ist ein Problem, daher immer versuchen, vor großer Hitze zu schützen
  • Lippenbalsam

Kommunikation

  • Stift und Papier
  • Telefon / SmartPhone mit Translation-App und wasserdichter Hülle
  • Magic Letter
  • Sprache vorher oder auf der Tour etwas lernen

Kameras:

  • 2 x Sony Nex 5N
  • 3 GoPro Hero 2 mit Ersatzlinsen und wasserdichtem Gehäuse
  • nur eine GoPro, wie viele es machen, würden wir Dir nicht empfehlen. GoPros haben eine sehr schlechte Bildqualität bei wenig Licht, und Landschaften kann man damit wegen des Weitwinkels so gut wie garnicht einfangen. Wir würden mindestens eine Systemkamera mit Wechselobjektiv einpacken (Sony Nex mit z.B. Festbrennweite Pancake und einem 17-35 mm Zoom Objektiv, wenn du Geld und Platz hast, natürlich auch ein Tele)
  • insgesamt bei allem darauf achten, dass es sich nach Möglichkeit über USB laden lässt, das spart einem eine Menge Ladegeräte (ist bei der Sony Nex 5N leider nicht so, aber wir glauben die neue kann das)
  • Wir hatten insgesamt 100 SD-Karten á 16 GB dabei, die wir insgesamt mehr als 3-mal vollgemacht haben. Das ist das Sicherste, weil man dezentral speichert, und selbst wenn mal eine kaputtgeht, ist nicht gleich alles weg. Das ist natürlich teuer (damals ca. 5000 €), aber am unkompliziertesten und sichersten. Auch hier gilt an Grenzen, dass man oftmals nur eine gewisse Menge an Speichermedien und Kameras mitnehmen darf, wegen Spionageverdacht.
  • Wasserfeste Tasche, die wirklich wasserfest ist :)

Wenn noch Fragen sind, dann am besten einfach in den Kommentaren dieser Seite einmal nachlesen, und wenn sie dort nicht beantwortet wurden, einfach hier als Kommentar stellen. 

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